Was gut tut ist Liebe

Leseprobe zum Buch

"Was gut tut ist Liebe"

Die Liebe, das universelle Netzwerk!
Was tut die Liebe für dich?
Alles was Dir gut tut!

Die Liebe ist eine Kraft, du merkst es, wenn sie dich trägt,
du merkst es aber auch, wenn sie dich nicht trägt.
Und da diese Kraft über den einzelnen hinausgeht, brauchst du sie nicht herzustellen. Es ist wie beim Wasser, das bergab fließt. Du mußt zum Wasser nicht sagen: Wasser fließ bergab!
Aber du kannst dich auf eine Luftmatratze legen und dich bergab treiben lassen. Wenn Liebe dich beflügelt, tut sie alles für dich. Bei meinem Aufenthalt in Poona hörte ich Osho sagen: "Wenn die Liebe heiß ist, ist alles heiß, wenn die Liebe kalt ist, ist alles kalt." Die Liebe macht also alles wunderbar, oder wenn keine Liebe da ist, wird alles zum Stress, zum Alltag.

In dieses Entweder-Oder ist jeder Mensch hineingestellt. Die Liebe entscheidet, ob das Leben schön ist oder ob es einfach vorbeigeht. Man kann sich an der Liebe freuen, in ihr Halt und Festigkeit finden oder ohne Liebe leben, dann wird nichts aus diesem Leben. Es bleibt nur eine mechanische Aufzeichnung. Das habe ich gemacht, das war so oder so.

All das ist vergänglich, doch Liebe ist wie Salz, wie eine Perle, wie Wein, wie Bernstein, wie Gold. Diese wurden von alters her auf Handelswegen transportiert. So entstanden die ersten Straßen - aus Liebe zu den schönen Dingen! Und doch ist die Liebe mehr: Sie ist wie die Luft zum Atmen, sie ist überall da. Sie transportiert sich selbst überall hin. Muß man anderen Menschen Luft zum Atmen schicken? Die Liebe ist da wie das Leben.

Und doch, obwohl jeder Mensch in Liebe ist, obwohl alles durch sie geschieht, ist die Liebe auch eine Aufgabe. Sie will durch uns geschehen, sie will durch uns wachsen und unsere Verbindung zur Welt sein.
Mein Freund Franz, der wunderbare Wiener Pianist in Italien, hat mir eine Geschichte erzählt: Jemand kommt in die Hölle. Dort sitzen die Menschen an festlich gedeckten Tischen, vor ihnen Berge von wunderbarem Essen - doch die Menschen bleiben hungrig, denn sie haben starre Ellenbögen und können nicht zugreifen. Beim darauffolgenden Besuch des Himmels bietet sich das gleiche Bild: Festlich gedeckte Tische, an denen die Menschen sitzen, auch ihre Ellenbögen sind ungelenk. " Wieso ist das hier der Himmel, was ist der Unterschied?", fragte er seinen Begleiter. " Hier füttern sich die Menschen gegenseitig" ist die Antwort.

Liebe ist Nahrung. Alles ist da, der Reichtum der Schöpfung umgibt uns. Aber wenn man nur einen Selbstbedienungsladen aus dem Reich der Liebe macht, lebt man abgetrennt und in der Hölle. Die Liebe will also nicht, dass du Buße tust und Sünden bereust, sie will nur, dass du dich als Teil an ihr beteiligst. So verbindet uns alle die Liebe, es ist also realistisch, zu lieben.

Die Liebe ist die Ganzheit, doch das Hirn macht seine Portionen daraus: Mann und Frau, Alt und Jung, Parteien, Grenzen, mein Geld, dein Geld......... Diese Einteilungen macht jeder Mensch selbst, seine Welt wird in Einzelteile zersplittert. Doch die Liebe ist trotzdem überall da, sie geschieht, sie funktioniert.

Doch woher weiß man, was Liebe ist? Woher man sie nimmt? Wie weiß man, was das Leben ist? Was Nahrung, was Schönheit, was Freude ist? Man kann es nicht wissen. Aber die Liebe weiß es für uns. Denn wie die greifbar-spürbare Luft nicht der Atem ist, so ist auch die Liebe selbst kein konkretes Wissen, kein Konzept, nichts Begreifbares.

Niemand weiß, was Nahrung wirklich ist. Es gibt Ministerien für Ernährung, nicht aber für Nahrung. Nahrung ist ein Geheimnis.

Nahrung tut gut und baut auf, sie wird umgesetzt in Sehen, Hören, Lieben. So ist auch die Liebe Nahrung, wenn sie in uns ankommt, wenn wir sie umsetzen in Wohlgefühl, Freude, innere Beteiligung an der Welt.

Man kann daher nicht für oder gegen die Liebe sein, oder sie tolerieren, sie verleugnen oder sich ihr nahe fühlen. Sie ist so selbstverständlich, wie wenn wir Wasser trinken. 80 Prozent unseres Körpers sind bereits Wasser.
Wir füllen also nur Wasser nach, wenn wir trinken,
wie wir Liebe nachfüllen, wenn wir lieben.
Es gibt Durst nach Wasser, es gibt Durst nach Liebe. Liebe ist wie Wasser, wie Treibstoff, ohne sie können wir nicht erfüllt leben. Wir sind also schon ganz Liebe und erneuern sie immer wieder, wenn wir sie in uns einströmen lassen und sie wieder abgeben. Die Liebe reinigt und durchfließt und stärkt uns in jedem Moment. Jeder Mensch weiß, was Liebe ist, wie er weiß, was Wasser ist. Alles Gute kommt mit der Liebe.

Und woher kommt das Schlechte, das Feindliche, das Herabsetzende?
Die Antwort ist einfach. Es ist, wie wenn jemand Wasser aus dem Meer nimmt. Das Meer verändert sich dadurch nicht. Aber mit dem Wasser kann er tun was er will. Er nimmt ein bißchen Wasser und nennt es seine Feinde, seine Gegner, die anderen.

So meinen die Menschen, ihr Wollen teilt die Welt auf und sie haben etwas davon. Sie sehen den höchsten Berg der Erde und meinen, sie müssen ihn bezwingen. Sie meinen, wenn sie auf seiner Spitze stehen, dann gehört er ihnen, sie haben ihn bezwungen. Doch das Meer, die Berge, die Liebe, können uns nie gehören. Auch die Nahrung, die wir aufnehmen, gehört uns nicht.
Andersherum stimmt es:
Wir gehören der Liebe,
wir gehören der Ganzheit,
wir gehören dem Leben.
Nur so gehören wir auch uns. Das Maß unseres Lebens ist die Unermeßlichkeit, die Freiheit, die Liebe. Danach können wir auch die alltäglichen Kleinigkeiten als Geschenk der umfassenden Ganzheit an uns genießen. Doch wenn man nur noch Berge bezwingt, Rekorde aufstellt, bestimmt, was die Kinder werden sollen, dann ist man nicht mehr im Meer der Liebe, man ist in der Pfütze der Eigenliebe. Dann ist man abhängig von Resultaten.
Das Meer, die Liebe, das Leben sind einfach da.
Für sie gibt es nichts Besonderes.
Doch die Menschen wollen möglichst das Besondere. Auch in der Liebe. Den nächsten Grashalm lieben? Dann doch lieber eine Orchidee. Eine Krähe auf der Wiese schön finden? Dann lieber einen Paradiesvogel im Fernsehen.
Jesus sagt im Thomas-Evangelium: "Hebt einen Stein auf und ich bin darunter. Spaltet ein Holzscheit und ihr werdet mich finden." Ganz einfache Tätigkeiten, ganz einfache Dinge. Doch sie lenken nicht von dir selbst ab. Du bist einfach ein Mensch, wenn du liebst. Und lieben kannst nur du: Das Nächste, den Nächsten, das Naheliegende. Was sonst? Doch die Menschen schämen sich, aus einem Ursprung zu kommen, der auch Asseln und Würmer hervorgebracht hat. Doch das sind genau die Wesen, die du findest, wenn du einen Stein aufhebst, wenn du vor deiner Haustüre kehrst.

Das schließt nicht aus, daß du dich auch an etwas Großem erfreust. Doch auch das Große ist aus vielem Kleinen gebaut, und das Kleine wird groß (und du mit), wenn du es liebst. Aber
die Menschen sagen, wenn ich! einen Stein aufhebe, dann hoffe ich, daß eine Goldmünze oder eine Perle darunter ist. Wenn ich! heirate, dann küsse ich einen Prinzen wach, dann entpuppt sich meine Frau als ein Wunder. Das Wunder ist doch schon, daß du einen Stein aufheben kannst und davon überrascht wirst, was darunter ist! Das Wunder ist, daß du mit einem Menschen leben möchtest!
Liebe hat nichts mit einem Zwang zu tun,
daß etwas groß und wunderbar sein muß.
Und doch ist die Liebe das Größte und Wunderbarste, das es gibt!
„Wir finden, was wir suchen,
wir werden, was wir sehen“
Der Verlag für die Seele